Mittwoch, 17. Juni 2015

Stellensuche - Arbeitsagentur und Personaldienstleister

Die Firma, in der ich zurzeit arbeite ist insolvent. Finde ich jetzt nicht so tragisch, also die Situation, und ich mache mir auch gar keinen Stress deswegen, aber ich sehe mich natürlich trotzdem auf dem Arbeitsmarkt um. Das tue ich sowieso irgendwie ständig, weil man will ja auf dem Laufenden sein, und wer weiß, vielleicht findet sich ja eine interessante Stelle auf die man wechseln kann.
Ich hab dann jetzt so seit Januar 28 Online-Bewerbungen versandt. Das Resultat:
14 direkte Absagen, 2 Vorstellungsgespräche (davon eines mit nachfolgender Absage), 3 Bewerbungen sind noch offen, und 9 haben sich gar nicht erst gemeldet. Weder mit einer Eingangsbestätigung, noch sonst irgendwie. Diese neun waren allesamt „Personalagenturen“. Alle mit super Internetauftritten, wo sie dir das Blaue vom Himmel versprechen, wie toll es doch ist für sie zu arbeiten. Wenn die genauso viel Interesse an den Arbeitnehmern zeigen, wie bei den Bewerbern, dann Mahlzeit!
Überhaupt ist mir auf der Seite der Arbeitsagentur aufgefallen, dass dort nur noch Ausschreibungen dieser Personaldienstleisterwanzen zu finden sind. Kaum noch die Unternehmen selbst. Man spart halt doppelt. Man braucht sich nicht durch die Bewerbungen arbeiten und mit Vorstellungsgesprächen rumärgern, sondern spart auch noch Geld und Ärger, weil die neuen Mitarbeiter „im Unternehmen“ bei der Wanze angestellt sind. Bei der Wanze verdient der Arbeitnehmer dann um einiges weniger, hat dafür aber den „Vorteil“ das er ziemlich rumkommt. Blöd nur, das sich das am Ende bei der Rente auch noch negativ bemerkbar macht. Man ist also doppelt und dreifach der Arsch bei der Geschichte.
Filtert man die Personaldienstleister heraus in der Jobbörse, dann bleibt nichts mehr übrig. Annoncen von Unternehmen über die Agentur für Arbeit scheinen so rar zu sein, das man sich echt fragt, wozu dieser aufgeblähte Apparat noch da ist. Wohl nur um den Arbeitslosen/ Arbeitssuchenden zu schikanieren.
Stellenausschreibungen mit „Tarifvertrag IGZ, BAP“ und dergleichen werden von mir gar nicht erst weiter gelesen. Ich habe doch nicht 4 Jahre neben vollkontinuierlicher Wechselschicht und Familie eine Weiterbildung zum Techniker gemacht, um nachher
weniger zu bekommen, als bei meinem damaligen Arbeitgeber UND gerade mal so knapp über dem ALG1 zu liegen, das ich bekommen würde.
Hallo!
Habt ihr vielleicht schlechtes Gras geraucht??
In einem Vorstellungsgespräch haben sie mir dann mal erzählt, jaaaa, wenn sie dann mal kein Projekt haben, dann kriegen sie trotzdem weiterhin ihr Gehalt.
Dumm nur, das ihr das auch nicht wochenlang mitmacht, und einen dann feuert, der dann sein neues ALG1 vom Hungerlohn berechnet bekommt, den ihr Wanzen zahlt! Und ZACK liegste mit deinem ALG1 unter 1000 Euro und sogar unter der Armutsgrenze von 980 Euro!
Klasse!
All das hat natürlich negative Folgen für dich, wenn du später einmal in Rente gehen wirst. Altersarmut vorprogrammiert, trotz hoher Qualifikation! (Ob es in 23 Jahren noch Hartz IV gibt?)
Da fällt mir ein, das Deutschland das einzige Land auf der Welt ist, das eine Sozialleistung nach einem rechtskräftig verurteilten Straftäters benannt hat!
Aber bevor ich mich jetzt über die Agenda 2010 der aSPD (kein Druckfehler! Das „a“ gehört eigentlich in diesen Parteinamen) auslasse, diesen Dolchstoß in den Rücken des Arbeiters, höre ich jetzt lieber auf.
Man darf gespannt sein, was die nächsten Wochen bringen.









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